Die Berge, Prärien und Wälder der Gran Sabana, die sich im Süden des Bundesstaats Bolívar, an der venezolanisch-brasilianischen Grenze befinden, werden vom Canaima Nationalpark geschützt. Die Gran Sabana ist 1400 km von der Haupstadt Caracas entfernt und liegt in einer Hochebene auf dem Guyana-Schild. Die Eingeborenen der Gran Sabana, die Pemón, nennen ihre Heimat Wek-tá, was so viel heißt wie „der Ort der Berge“. Die Berge der Gran Sabana gehören zu den ältesten Landschaftsformationen der Erde und reichen 2 Milliarden Jahre in die Ära des Präkambrium zurück. Im Laufe von Jahrmillionen hat der Fluss aufgelagerte Sandsteinschichten durch Erosion ausgewaschen und es entstanden diese einzigartigen Tafelberge, die sich majestätisch aus dem Flachland und den Wäldern in den Himmel erheben.
Die Tepuis („Haus der Götter“), wie sie in der Sprache der Pemón heißen, sind von zahlreichen Mythen und Legenden umwoben. Die verschiedenen Stämme der Pemón – die Kamarakoto, die Arekuna und die Taurepan – leben heute in einigen kleinen Gemeinschaften, wie Kavac oder Kamarata. Diese wurden in den Vierziger und Fünfziger Jahren von Kapuzinermönchen gegründet.
Der Besuch von Touristen, die die Naturschönheiten der Gran Sabana , wie z.B. den Tafelberg Roraima, kennenlernen möchten, wird von der nationalen Parkbehörde Inparques kontrolliert. Wenn sie Trekkingtouren in der Region durchführen möchten, empfehlen wir Ihnen, Pemón-Reiseleiter anzuheuern. Zum einen schafft dies Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung und zum anderen dient es der Sicherheit und dem Schutz der Besucher, die sich in dieser uralten und atemberaubenden Region nicht auskennen.
Reisen in der Gran Sabana
Die wichtigste Stadt der Region ist Santa Elena de Uairén, die mit ihren 30.000 Einwohnern, 15 km von der brasilianischen Grenze entfernt ist. Dieser Ort dient als Ausgangspunkt für Trekkingtouren zum Tafelberg Roraima. In regelmäßigen Abständen befördern Busse Passagiere von Ciudad Guayana/Puerto Ordaz, bzw. von Ciudad Bolívar nach Santa Elena. Es bietet sich an von Ciudad Bolívar mit dem Flugzeug nach Canaima zu fliegen, um dort die Lagune zu besuchen oder aber per Boot weiter zum Salto Ángel zu fahren. Winzige 6-Sitzer-Maschinen fliegen von Santa Elena in kleinere Orte und die Missionen Kamarata, Kavanayen, Vonken, El Pauji und Ikabaru. Es gibt außerdem Direktflüge ab Caracas mit Zwischenstop in Puerto Ordaz, nach Ciudad Bolívar oder Canaima. Bei diesen Flügen hat man die Möglichkeit, den Salto Ángel aus der Vogelperspektive zu bewundern. Eine andere Möglichkeit sind die Direktflüge, die Canaima und Puerto Ordaz mit der Karibikinsel Margarita verbinden.
Als internationaler Reisender sollten Sie sich keinesfalls die Highlights dieser eindrucksvollen Region entgehen lassen: Die Lagune von Canaima, der Salto Ángel – der höchste Wasserfall der Welt – eine Trekkingtour zum höchsten Tafelberg, dem Roraima (2810 m) und das Dreiländereck zwischen Venezuela, Brasilien und Guayana.